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BE_9: Wappenscheibe Anton Gasser
(BE_Aarwangen_refK_GasserA)

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Titel

Wappenscheibe Anton Gasser

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hübschi, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1577
Masse
43.7 x 31.9 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor goldenem, gefiedertem Damast steht das Vollwappen Anton Gassers, seitlich gerahmt von Doppelstützen aus violetten Pfeilern und vorgelagerten rosafarbenen Säulen mit blauen Postamenten und roten Kapitellen. Der darüber ansetzende maskengeschmückte, gelbe und rosafarbene Dreiecksbogen endet in einer roten Scheitelkartusche. Vor dem goldenen Sockel am Fuss der Scheibe ist die Schriftrolle mit dem Stifternamen angebracht.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Gasser, Anton

Inschrift

Anthoni Gasser Venner Vnd des / Ratths zů Bernn 1577.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Kleinere neue Ergänzungen im linken Teil der Rahmung; geringe Korrosions- und Bemalungsschäden; die Inschrift stellenweise retuschiert; mehrere Sprungbleie und einige Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1894 Gustav Robert Giesbrecht, Bern (vgl. dazu Moser 1977, S. 26f.). Laut Franz Thormann und Wolfgang Friedrich Mülinen wurden 1894 von Giesbrecht in Bern dreizehn Scheiben aus der Kirche Aarwangen restauriert. 2001 Atelier Martin Halter, Bern (dazu ausführliche Dokumentation im Vitrocentre Romont von 2001).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb in hell- und bräunlichgelbem Ton sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anton Gasser (2.5.1532–23.5.1605), Sohn eines gleichnamigen Vaters, war 1560 Grossrat zu Bern, 1567–1571 Landvogt von Laupen, 1572 des Kleinen Rats, 1574 Stiftschaffner, 1575–1604 mit Unterbrüchen Venner zu Schmieden und 1580 Bauherr. Mehrmals diente er als Gesandter, u. a. an den französischen Königshof und 1588 an die Bundesbeschwörung nach Strassburg (HBLS 3/1926, S. 402; HLS 5/2006, S. 107). Anton Gasser gehörte der Gesellschaft zu Oberpfistern an. Er war in erster Ehe ab 1552 mit Barbara Schwäbler verheiratet. Nach 1579 ging er eine neue Verbindung mit Salome May, Tochter des Kleinrats Wolfgang, ein und ehelichte im Jahr 1600 Johanna, die Tochter Beat Ludwig von Mülinens. Seine Stiftung nach Aarwangen erfolgte anlässlich des dortigen Kirchenneubaus. Weitere Wappenscheiben Anton Gassers haben sich im Bernischen Historischen Museum (von 1583; BHM Bern, Inv. 1926), im Saltwood Castle in der Grafschaft Kent (Vidimus 2010)) sowie im Victoria and Albert Museum in London (von 1587; Inv. 601-1872, Rackham 1936, S. 95) erhalten. Eine 1600 in die Hofmeisterei von Königsfelden gestiftete Scheibe befindet sich heute in der dortigen Psychiatrischen Klinik (Maurer 1954, S. 308f.). Verschollen sind die Wappen, die Anton Gasser 1581 ins Pfarrhaus von Mandach (Banholzer 1968, S. 10), 1582/83 in die Kirche Thunstetten (Lehmann 1945, S. 43) und 1584 ins Zunfthaus der Müller, Pfister und Schreiner nach Zofingen (Lehmann 1945, S. 47) schenkte.

Alfred Scheidegger (1947) betrachtete die Scheiben Tillier, Gasser und von Mülinen in der Kirche Aarwangen als Werke eines Gesellen Hans Hubers, wobei er namentlich an Thüring Walther dachte. Brigitte Kurmann-Schwarz (2001) lehnte diese und weitere Zuschreibungen aufgrund mangelnder Eindeutigkeit mit guten Gründen ab. Bickhart ist der einzige Berner Glasmaler in dieser Zeit, dessen Stilentwicklung sich anhand seiner signierten Glasgemälde und Scheibenrisse abzeichnen lässt. Er war jedoch nicht alleine an den Scheibenstiftungen in den Kirchenbau von Aarwangen tätig. Seine beiden monogrammierten Werke heben sich stilistisch und qualitativ erheblich von den anderen dortigen Scheiben ab. Da er 1577 an der Pest starb, können die 1578 dorthin gekommenen Werke zudem nicht von ihm geschaffen worden sein. Die Scheibe Anton Gassers stammt sicher von der gleichen Hand wie die gleichzeitige Scheibe Johann Anton Tilliers in Aarwangen. In der grossen breiten und kräftigen Schrift unterscheiden sich beide von den anderen Scheiben aus der Zeit des Kirchenbaus. Ihr Schriftcharakter schliesst sie zudem eng an die Scheibe Niklaus Manuels des Jüngeren im Berner Münster an, die von Hans Hübschi 1582 signiert wurde (Kurmann-Schwarz 1998, Abb. 307/308). Auch die Rollwerktartsche mit dem ausgeprägten goldenen Rand ist bei allen drei Scheiben gleich. Man darf Hans Hübschi somit als Schöpfer für die Scheiben Gasser und Tillier in Betracht ziehen.

Datierung
1577
StifterIn

Gasser, Anton (1532–1605), Venner

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen. Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Bibliografie und Quellen

Literatur

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 604.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 1881, S. 176.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 6f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 41, 53.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 233.

Emil Güder, Die Kirche von Aarwangen, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 12/1916, S. 225–227.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947, Nr. 108, Abb. 82.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 11/1968, S. 110f., 122.

August Hertzog/Ernst Moser, Aarwangen (Berner Heimatbücher 105), Bern 1968, S. 17.

Ernst Moser, Die Kirche Aarwangen 1577–1977. Gedenkschrift zu ihrem 400-jährigen Bestehen, Aarwangen 1977, S. 40, 60.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97, Bd. 1, S. 191.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 386.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Stefan Trümpler und Rolf Hasler, Die Glasmalereien in der Kirche von Aarwangen. Kunstwissenschaftliche und technologische Untersuchung anlässlich der Restaurierung von 2001, Manuskript, Vitrocentre Romont 2001.

Vgl.

Bernard Rackham, Victoria and Albert Museum. A guide to the collections of stained glass, London 1936.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Bd. III: Das Kloster Königsfelden, Basel 1954.

Max Banholzer, Jakob Brunner. Glasmaler und Sternenwirt 1546–1589, in: Brugger Neujahrsblätter 78/1968.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Swiss Stained Glass Collection at Saltwood Castle, in: Vidimus 44, 2010, Nr. 8, Abb. 9 [URL: http://vidimus.org/issues/issue-44/feature/; 23.02.2016].

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse (Howald) A 1906; SNM Zürich, Neg. 8256 (Hans Huber)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Aarwangen_refK_GasserA
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Aarwangen
Eigentümer*in

Kirchgemeinde Aarwangen. Die Unterhaltspflicht der fünfzehn im Chor befindlichen Glasgemälde 1893 vom Staat Bern zusammen mit dem Chor der Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936 [Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343]; vgl. auch Moser 1977, S. 26f.).

Inventar

Referenznummer
BE_9
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema