Name

Chapelle Notre-Dame-des-Neiges au Buth

Adresse
Rte du Buth 49
1669 Lessoc
Geografische Hierarchie
Koordinaten (WGS 84)
AutorIn und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2017
Informationen zum Gebäude / zur Institution

1684 beschlossen die Gebrüder Jean, André- Joseph und Jacques Castella de Grange-Neuve (oder du Roc), eine Kapelle bei ihrem Geburtshaus, dem Bauernhof Grange-Neuve bei Lessoc, zu errichten. Jean Castella war damals Pfarrer von Broc und starb 1691 als Pfarrer von Lessoc, André-Joseph Castella amtete zwischen 1680 und 1712 als Pfarrer von Neirivue, und Jacques Castella besass den Rang eines Leutnants. Er starb 1727 kinderlos. Nachdem die drei Brüder am 11. 4. 1684 die nötige Bewilligung erhalten hatten, begannen sie gleich mit den Bauarbeiten. Der Grundstein wurde am 8. Juni gelegt, und am 15. September 1684 feierte man die erste Messe in der Kapelle, die auch «du Roc» genannt wurde. Die Einsegnung erfolgte durch Generalvikar Jost Reynold. Die Kapelle wurde Maria Schnee geweiht, jener Gnadenmutter, die mit einem Schneewunder mitten im August die Kirche Santa Maria Maggiore in Rom als ihre Kultstätte erwählt hatte. Das dortige Gnadenbild zog eine stattliche Anzahl von Pilgern an.
Zahlreiche Bürger von Lessoc, und der umliegenden Weiler beteiligten sich an dem Aufbau und der Finanzierung der Kapelle. Die Stiftung der beiden Fenster mit den zugehörigen Glasgemälden wurde vom damaligen Pfarrer von Lessoc und einem Bürger von Freiburg und Lessoc namens Maradan übernommen. Beide besassen zu jener Zeit das Anwesen Grange-Neuve. Ihre Wappen brachten sie in Stein gehauen auch oberhalb des Portals der Kapelle an. Diese präsentiert sich als oktogonaler Bau mit barocker Haube und Laternenbekrönung. Das barocke Retabel von 1685 zeigt ebenso wie der Gewölbeschlusstein die Wappen der Gebrüder Castella.

Literatur

Dellion, A. R. P. (1994). Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du canton de Fribourg: Continué par l'abbé François Porchel. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich (Vol. 2). Oeuvre de Saint-Paul. (Ouvrage original publié 1891). (p. 277–280)

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (1924) (Vol. 2). (p. 373)

Waeber, L., & Schuwey, A. (1957). Eglises et chapelles du canton de Fribourg. Ed. Saint-Paul. (p. 215–216)

Gumy, S. (2003). Chapelles fribourgeoises: 16 randonnées d'un clocheton à l'autre: Introduction d'Ivan Andrey. Fribourg. (p. 139–140)

Fragnière, R. (2007). Lessoc. Chronique villagoise. o.O. (p. 34–35)

Lauper, A., Biffiger, S., & Beytrison, I. (2012). Delley. Dans Fribourg/Freiburg, Valais/Wallis. Guide artistique de la Suisse (p. 156). Bern: Société d'histoire de l'art en Suisse.

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Peter Lang. Kat.-Nr. 276–277.