Name

Erlacherhof

Adresse
Junkerngasse 47
3011 Bern
Geografische Hierarchie
Koordinaten (WGS 84)
AutorIn und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016
Informationen zum Gebäude / zur Institution

Der sog. Erlacherhof in der Junkerngasse 47 gehört zu den bedeutendsten Privatbauten der Altstadt Bern. Seit der Stadtgründung besass ihn die Familie von Bubenberg. Schon 1450 umfasste das Gebäude drei Wohneinheiten. 1516 gelangte es durch Erbschaft an die Familie von Erlach, die es bis 1795 als ihr Stadthaus nutzte. Unter Hans (Johann) von Erlach (1474–1539), dem Herrn zu Hindelbank, Jegenstorf, Riggisberg und Spiez und dem Gatten Magdalena von Mülinens, oder unter dessen Sohn Johann (Hans) Rudolf von Erlach (1504–1553) wurde dieses um 1525 umgebaut, 1527 vollendet und mit einem umfangreichen Rundscheibenzyklus ausgestattet. Dieser bildete einen auf zwei Jahrhunderte zurückreichenden förmlichen Stammbaum der Familie. Erst 1745 plante Hieronymus von Erlach (†1748) einen Neubau, der 1746–1752 als hufeisenförmige Anlage "entre cour et jardin" mit einstöckigem Laubentrakt ausgeführt wurde. Dabei wurde auch der Scheibenzyklus entfernt und in die Kirche Hindelbank verbracht, wo er 1911 bei einem Brand bis auf ganz geringe Reste zerstört wurde. Seit 1821 befindet sich der Erlacherhof im Besitz der Stadt Bern, diente als französische Botschaft und als erstes Bundeshaus der Schweiz. Heute ist er Sitz der Stadtregierung und des Stadtpräsidenten.

Literatur

Paul Hofer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Bd. II, Basel 1959, S. 146–149, 194–219.

Zita Caviezel, Georges Herzog, Jürg A. Keller u. Ursula Maurer (2006). Bern, Erlacherhof, in: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Solothurn. Kunstführer durch die Schweiz. Bern: Ges. für Schweizerische Kunstgeschichte, S. 174–175.